Das hat jetzt gerade noch gefehlt. Sibylle sitzt unter Deck an der Nähmaschine, Burkhard versucht vorn am Bug den Anker zu lösen, denn wir wollen die Farbmarkierungen an der Kette erneuern, bevor wir Anfang kommender Woche wieder ins Wasser gehen.
Vor einer guten Stunde fängt das Boot plötzlich an zu schwanken, endlose Sekunden lang. Das war doch keine Einbildung! Wasser schwappt im Glas, die Obstnetze, die im Salon von der Decke hängen, schaukeln hin und her. Knie werden weich, Übelkeit macht sich breit. Verwirrt kraxeln wir die Leiter hinunter und sind froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
Elias vom Nereus Bootsyard bestätigt: ein Erdbeben, gerade kam der Anruf aus Athen. Wir sollten uns aber keine Sorgen machen, das sei hier an der Tagesordnung und bisher sei noch kein Boot umgefallen. Außerdem war es angeblich nur ein sehr schwaches Beben (4,9 Richter).
Also uns hat das definitiv gereicht. Hier oben in der Höhe, das Boot auf Stelzen, empfindet man das Beben vermutlich stärker als unten am Boden. Hoffentlich schwimmen wir ab Montag wieder – da fühlt man sich doch weitaus sicherer.
Ihr lasst nicht wirklich was aus – oder ?
Alles Gute weiterhin …