Fortschritte

Kaum zu glauben – seit mehr als 3 Wochen kraxeln wir nun in Nereus Boatsyard täglich mehrfach die Leiter runter und wieder rauf – das hatten wir uns anders vorgestellt. Aber immerhin, wir machen Fortschritte und sind zuversichtlich, dass wir Morgen, spätestens aber dann Anfang nächster Woche endlich wieder ins Wasser dürfen.

Die Arbeiten am Unterwasserschiff sind fast abgeschlossen – Petros hat hier ganze Arbeit geleistet. Nach tagelangem Abschleifen und Abkratzen wurden zunächst 2 Schichten Primer und dann Antifouling aufgetragen, eine letzte Schicht Antifouling steht noch aus. Trotz Schutzanzug und -Maske hat Petros eine ganze Menge von dem ungesunden blauen Staub abbekommen, der auch an Bord durch sämtliche Ritzen gekrochen kam. Durch den Spülauslass kamen blauen Wolken und die Spülbecken waren blitzeblau – wir hätten die Auslässe oben mit dem Stöpsel verschließen sollen, leider haben wir das zu spät gemerkt. Da war dann in Salon und Pantry eine Runde Abstauben angesagt …

In der Zwischenzeit hatten wir ausreichend Gelegenheit, uns mit neuen Baustellen auf unserem schmucken Boot zu befassen …. Beim Kraxeln am Heck bemerken wir, dass der hydraulische Achterstag-Spanner Öl verliert. Zur Analyse des Problems muss das Teil demontiert werden – welche Freude ☹. 

Wie vermutet ist die Dichtung defekt, wegen des Inch-Maßes ist Ersatz nicht vorrätig und muss in Athen bestellt werden. Das dauert wie immer. Nach einer fast durchwachten Nacht mit beständig vibrierendem Leinen und der Aussicht auf Starkwind am nächsten Tag bitten wir Nikos, uns einen provisorischen Ersatz für den Spanner herzustellen. 

Wir sichern unseren Mast nach hinten mit der Dirk und einem weiteren Fall, das bis zum Masttopp reicht. Das Achterstag binden wir mit einem Tampen fest. Burkhard schleppt den schweren Spanner zu Nikos, unserem Niro-Spezialisten.

 Das führt zu großer Belustigung in der Werkstatt wie auch hier auf dem Platz – alle sind der Meinung, dass die beiden Leinen durchaus ausreichend sind. Wir schlafen aber nun deutlich besser. Gestern konnten wir den Spanner wieder montieren, soweit scheint alles in Ordnung.

Wir lassen die Ankerkette ab, um neue Farbmarkierungen aufzubringen. Das letzte Viertel der Kette geht kaum durch die Ankerwinde, immer wieder hakt das Teil und die Winde fährt sich fest. Das war uns beim Einwintern früher schon mal aufgefallen, aber erst jetzt registrieren wir, dass die letzten zwanzig Meter der Kette mit einem Notkettenglied angestückelt wurden und dieses letzte Stück im Übrigen geringfügig dicker ist als der Rest.

Links DIN 766, rechts ISO

Nach Messungen und Recherchen im Netz verstehen wir, dass es bei einer 10 mm Kette eine DIN- und eine ISO-Ausführung gibt. Unsere Ankerwinde ist aber für die DIN 766 ausgelegt, also werden wir uns von dem hinteren Stück Kette trennen müssen.  

Burkhard steigt in den Ankerkasten und löst den Schäkel mit der Trosse, die die Kette vor dem Ausrauschen bewahrt.

Der verbliebene Teil mit knapp 60 Metern Kette erscheint uns jedoch nicht ausreichend und das Anstückeln behagt überhaupt nicht – also muss zusätzlich zu dem bereits bestellten neuen Anker auch noch eine neue Kette her – wieder eine ungeplante Ausgabe.

Aktuell warten wir nur noch auf den Sicherungsring für den Propeller, der seit 11. Mai aus Deutschland auf dem Weg zu uns ist. Dann steht unserem Einwässern hoffentlich nichts mehr im Wege. Im Zusammenhang mit dem längeren Streik in der vergangenen Woche dauert die Zustellung leider deutlich länger als erwartet ….

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